Club der Anhänger alter Renault

Club des Amateurs d'anciennes Renault

C.A.R.

Renault 4CV


Prototyp 1946


Modell vor 1953


Modell ab 1955


Billancourt


Cabrio 1955


Kuriosität 4CV Amhänger


1946 - 2016:
70 Jahre Renault 4 CV

"Vier Räder, vier Türen, vier Plätze, 424.000 Francs"

Der günstige, sparsame und zuverlässige Kleinwagen mobilisierte nicht nur Frankreich.

Vor dem zweiten Weltkrieg beeindruckte die Präsentation des KdF (der zum Volkswagen wurde) alle Welt. Schon lange hatte man versucht, das Problem eines Kleinwagens zu lösen. Zum Ende der dreißiger Jahre konnte jedoch kein Modell eine zufriedenstellende Antwort bieten. Kleinwagen waren nur Reduktionen von großen Fahrzeugen, während die Kompakten zu schmal geraten waren.

Mit dem Volkswagen rollte Ingenieur Ferdinand Porsche die Frage neu auf, indem er eine noch nie da gewesene Bauart rund um das Konzept „alles nach hinten" definierte. Diese Entwicklung faszinierte den technischen Direktor von Renault, Fernand Picard. Er erstellte im Verborgenen eine Studie des „Fahrzeugs 4 CV Heckmotor". Ein erster Plan wurde am 30. April 1930 fertiggestellt.

In den ersten Entwürfen ist der Einfluss des Volkswagens klar erkennbar, obwohl die Mannschaft von Billancourt dem Projekt eine andere Ausrichtung gab. Der kleine Renault sollte kompakter sein und mehr Innenraum und Stauraum bieten als der Deutsche.

Am 20. Dezember 1942 rollt der erste Prototyp - mit zwei gedrungenen Türen, ganz rund, in zartgrün lackiert. Der Werksleitung wird der 4 CV am 21. Juni 1943 vorgestellt.

Nach dem Tod von Louis Renault übernimmt Pierre Lefaucheux die Leitung des Unternehmens, das am 16. Jänner 1945 verstaatlicht wird. Er lässt das Projekt „4 CV" wieder aufleben, an das Louis Renault nicht glaubte.

Ein zweiter Prototyp wird im Jahr 1944 ausgearbeitet, mit dem Pierre Lefaucheux überzeugt wird. Er schlägt einige Änderungen vor und sein ausdrücklicher Wunsch ist, dass der 4 CV vier Türen erhält. Am 9. November 1945 gibt Pierre Lefaucheux grünes Licht für die Produktion des 4 CV. Im selben Monat erscheint ein dritter Prototyp.

Die Journalisten entdecken den 4 CV am 26. September 1946, einige Tage vor Eröffnung des 33. Automobilsalons durch General de Gaulle. Seit sieben Jahren der Freiheit beraubt, drängen sich die Pariser um die Automobile des wieder gefundenen Friedens.

Der 4 CV wird in einer einzigen Version vorgestellt, ausgerüstet mit einem 760 cm3 Motor mit 17 PS, in matt ockerfarbigem Kleid, das er der Verwertung der Farbenlager des Afrikacorps zu verdanken hat.

Die Versorgung mit Rohmaterial und das Einfahren der Fabrik in Billancourt verspäten sich. Im April 1947 legt ein Streik zudem die Fabrik lahm. Die Serienproduktion kann erst im August 1947 wirklich gestartet werden. Seit den Modellen der Vorserie wurden einige Veränderungen vorgenommen; die sichtbarste Neuerung ist die Aufnahme von hinteren Schiebefenstern.

Beim Automobilsalon von Paris 1948 wird die Modellpalette um eine „Luxusversion" bereichert sowie um eine Variante, die speziell von Saprar - einer Renault-Tochter - vertrieben wird. Ein Jahr später sieht man eine Berline, ausgerüstet mit einem Schiebedach, ebenso wie ein Modell mit Faltdach und eine „Grand Luxe"- Ausführung, die von außen durch ihre Nebelscheinwerfer zu erkennen ist.

Gleichzeitig zeichnet sich der 4 CV in Rennen aus: Er gewinnt 1948 in seiner Klasse beim Küstenrennen von Mont Ventoux, dann bei der Rallye Monte Carlo 1949, bei den 24-Stunden von Le Mans 1951 und 1952 bei der Mille Miglia. Der 4 CV spielt mit der Sachlichkeit.

Dieses vernünftige Fahrzeug tut alles, um sich ein lächelndes Image zu erhalten. Geboren, um Durchschnittsfamilien zu fahren und das wieder geborene Frankreich zu motorisieren, präsentiert es sich mit junger, sportlicher und freundlicher Identität.

Zur Jahresfeier 1952 werden Modelle Normal und Luxus umgetauft auf Affaires und Sport. Sportlich ambitionierte Kunden können sich die Rennversion R1063 bestellen.

1954 bringt einige deutliche Veränderungen. Drei stärkere Balken anstelle von sechs schmalen verändern das Erscheinungsbild der Front. Um den Fassungsraum des Kofferraums zu erhöhen, wird die Batterie im Motorraum eingebaut und das Reserverad im Kofferraum vorne vertikal angebracht.

Im Laufe seiner langen Karriere entwickelt sich der 4 CV kaum. Er repräsentiert jedoch einen nennenswerten industriellen Einsatz. Renault entwickelt neues industrielles Werkzeug, um seine Fabrikation gut zu führen. Neue Bearbeitungsmaschinen und Arbeitsmethoden erlauben eine unglaubliche Tagesproduktion.

Anfang 1950 verlässt der 100.000ste 4 CV die Insel Seguin. Am 8. April 1954 wird mit großem Pomp die Geburt des 500.000sten 4 CV gefeiert.

Der letzte 4 CV, der 1.105.547ste, verlässt am 6. Juli 1961 die Fabrik, um für Neues Platz zu machen. Mit dem Renault 4 - mit einem bestechenden Raumkonzept, einer funktionellen Karosserie und Vorderradantrieb - tritt Renault in ein neues Zeitalter ein.

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