Club der Anhänger alter Renault

Club des Amateurs d'anciennes Renault

C.A.R.


Renault Fregate
1953


Renault 4CV Cabrio
1955


Renault 4CV
1956


Renault Dauphine


Renault Floride mit
Brigitte Bardot


Renault Floride

Renault Historie
1950 - 1960

Renault auf Expansionskurs: Durch den Erfolg des 4 CV beflügelt, baut und erwirbt die Marke mit dem Rhombus Anfang der 50er Jahre neue Produktionsstätten im In- und Ausland. 1951 eröffnet Pierre Lefaucheux in Flins eine neue Fabrik. In der Nähe von Paris produziert der französische Hersteller zunächst hauptsächlich das Modell Frégate - ein Auto für die gehobene Klasse. Weitere neue Standorte in Rueil-Malmaison und Lardy werden Heimat von wichtigen Test- und Entwicklungszentren. Zudem modernisiert die Régie ihre bestehenden Anlagen in Billancourt mit neuester, selbst entwickelter Technik.

Am 11. Februar 1955 verstirbt der erfolgreiche Renault Chef Pierre Lefaucheux bei einem Verkehrsunfall. Seine Position übernimmt Pierre Dreyfus, langjähriger Vizepräsident bei der Régie und erfahren im sehr wichtigen Umgang mit den Behörden. Der neue Leiter bringt die begonnenen Fusionsverhandlungen mit den beiden Lkw-Herstellern Latil und Somua im September 1955 zum Abschluss. Als Resultat dieser Gespräche wird die Firma Saviem (Sociéte Anonyme des Véhicules Industrials et d'Equipements Méchanique) gegründet. Eine weitere Partnerschaft schließt Dreyfus im Jahr 1958 mit Alfa Romeo. Die Italiener wollen die Dauphine und den 1962 erscheinenden Renault 4 produzieren. Da Konzernmutter Fiat die ausländische Konkurrenz allerdings fürchtet, beendet sie die Zusammenarbeit nach kurzer Zeit.

Die Erfolgsgeschichte von Renault im In- und Ausland setzt sich auch unter der Führung von Dreyfus fort: Vor allem in den USA erreicht Renault eine hervorragende Stellung. 1957 exportiert die französische Marke 34.000 Fahrzeuge über den großen Teich, zwei Jahre später sogar 118.000. Die Wirtschaftskrise im Land der unbegrenzten Möglichkeiten setzt der Régie allerdings stark zu. Außerdem weht dem Erfolgsmodell Dauphine in Amerika ein heftiger Wind entgegen. Einige der einheimischen Hersteller machen Stimmung gegen den Kleinwagen und bauschen vereinzelte technische Defekte stark auf.

Die Situation in den Staaten beeinflusst die Verkaufszahlen in Europa allerdings nicht. Die im Jahr 1956 eingeführte Dauphine zählt weiterhin zu den meistverkauften Automobilen. Der Grund dafür liegt sicherlich auch in der Vielzahl der Sondermodelle, beispielsweise der luxuriösen Ondine oder der sportlichen Dauphine Gordini. Bis zum Produktionsende 1966 rollen fast zwei Millionen Fahrzeuge dieses Typs vom Band. Mit Werken unter anderem in Belgien, England, Indien, Mexiko, Südafrika oder Australien mutiert Renault schon damals zum Global Player.

Eine vorbildliche Rolle nimmt Renault bereits zu jener Zeit in puncto Mitarbeiterführung ein: 1955 führt Dreyfus kürzere Arbeitszeiten, eine Lohnerhöhung um vier Prozent sowie einen Rentenzuschuss aller Arbeiter ab 65 Jahren ein. Außerdem bekommt das Personal ab 1955 drei Wochen bezahlten Urlaub, ab 1962 sogar vier - eine für damalige Verhältnisse sehr lange Zeit.

In den 50er Jahren setzt Renault auch seine Motorsport-Tradition fort und gründet 1951 das Département Compétition. Das Erfolgsmodell 4 CV erringt sensationelle Klassensiege bei den 24 Stunden von Le Mans (1950 und 1951) und der Rallye Monte Carlo (1949 und 1951). Das kongeniale Duo Jean Rédélé mit Beifahrer Louis Pons fährt bei der Mille Miglia 1952, 1953, 1954 sogar drei Siege in Folge in ihrer Kategorie ein. Lediglich ein Jahr nach seinem letzten Triumph gründet Rédélé in Dieppe eine Firma, die sportliche Renault Prototypen herstellt: die Geburtsstunde der legendären Alpine. Als weiteres sportliches Highlight erzielt 1956 der Experimentierwagen „Étoile Filante" (Sternschnuppe) mit einer Spitzengeschwindigkeit von 309 km/h einen herausragenden Weltrekord für Turbinenfahrzeuge. Der 270 PS starke Einsitzer dreht bis zu 28.000 Touren - rund 10.000 Umdrehungen mehr als die heutigen Formel 1-Boliden.
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